Workshops zu Traumapädagogik für Schulen in der Ukraine

Im Jahr 2024 wurden in Warschau fünf Schulungen zum Thema Traumapädagogik für 150 Lehrer:innen aus 75 Schulen aus 16 Regionen organisiert. Mehr als ein Drittel der für die Teilnahme ausgewählten Schulen arbeiten online und etwa 40 % in einem gemischten Format, was durch die Nähe zur Frontlinie erklärt wird. 

In den Trainingssitzungen berichteten die Lehrer:innen über die Probleme, mit denen sie bei ihrer Arbeit konfrontiert sind: geringe Lernmotivation der Schüler:innen, Ängste und Verhaltensprobleme wie Unpünktlichkeit, Ignorieren von Aufgaben und Regeln, Fernbleiben vom Unterricht, aggressives oder apathisches Verhalten, manchmal sogar Mobbing, Schikanen, Rauchen, Kämpfe und unflätige Sprache. Beim Online-Lernen kann es vorkommen, dass die Kinder nicht am Unterricht teilnehmen, die Kamera nicht einschalten oder die Anweisungen der Lehrer:innen nicht befolgen. Viele Probleme entstehen auch bei der Interaktion mit den Eltern, die die Verantwortung für das Verhalten und das Lernen ihrer Kinder oft auf die Lehrer:innen abwälzen. Gleichzeitig sind Lehrer:innen vielleicht auch Eltern, und ihre Ehemänner kämpfen vielleicht an der Front. Wenn der Alarm ertönt, macht sich deshalb eine Lehrkraft nicht nur Sorgen um die Kinder im Klassenzimmer, sondern denkt auch darüber nach, wo ihre eigenen Kinder oder ihr Ehemann jetzt sind. Bei den Schulungen erlaubten sich viele Lehrer:innen zum ersten Mal seit langem ihre eigenen Emotionen – sowohl Traurigkeit, als auch Freude – denn zu Hause und bei der Arbeit müssen sie stark und eine Stütze für andere sein – für ihre Schüler:innen, Kinder, Ehemänner an der Front. 

Die Schulungen zeigten, wie wichtig es ist, sowohl Kinder als auch Lehrkräfte in den Fokus zu nehmen. Besonders geschätzt wurden Themen wie „Arbeit mit traumatisierten Kindern“, „eigene Resilienz stärken“ und „Umgang mit Emotionen“. Viele Lehrer:innen berichteten, dass sie erstmalig zuließen, ihre eigenen Belastungen zu reflektieren – eine wichtige Grundlage, um auch anderen helfen zu können.  

Das Projekt „Traumapädagogik für ukrainische Schulen“ beweist, wie durch gezielte Schulungen nachhaltige Unterstützung und Hoffnung geschaffen werden können. Dank des Engagements der Teilnehmenden wird dieses Wissen in Schulen und Gemeinden weitergetragen – ein wichtiger Beitrag zur Bewältigung der Folgen des Krieges.  

Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der Agentur für die Entwicklung der Bildungspolitik (Ukraine) und dem Warschauer Bildungsministerium (Polen) mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes durchgeführt.

Erfolge des Projekts: 

Teilnehmende: 150 Lehrer:innen aus 75 Schulen aus 16 Regionen der Ukraine. 

Verbesserung des Wohlbefindens: 99,3 % der Teilnehmenden berichteten von einem besseren emotionalen Zustand nach den Schulungen.   

Anwendungsbereitschaft: 86,7 % der Teilnehmenden setzen die erlernten Methoden bereits aktiv um.   

Multiplikatoreffekte: Die Teilnehmenden organisierten über 112 Weiterbildungen für Kolleg:innen und Veranstaltungen für Kinder und Eltern, die insgesamt mehr als 11.000 Menschen erreichten.  

Das Projekt „Traumapädagogik für ukrainische Schulen“ beweist, wie durch gezielte Schulungen nachhaltige Unterstützung und Hoffnung geschaffen werden können. Dank des Engagements der Teilnehmenden wird dieses Wissen in Schulen und Gemeinden weitergetragen – ein wichtiger Beitrag zur Bewältigung der Folgen des Krieges.  

Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der Agentur für die Entwicklung der Bildungspolitik (Ukraine) und dem Warschauer Bildungsministerium (Polen) mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes durchgeführt. 

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