Lasst die Jugend machen!

Um Menschen zu mehr Leistung zu motivieren, gibt es zwei wesentliche Mechanismen: Der eine stellt ihnen eine höhere Belohnung in Aussicht, größeren Dank und mehr Anerkennung, wenn sie entsprechend arbeiten. Dieses Prinzip funktioniert sehr gut bei einfachen, mechanischen, repetitiven Tätigkeiten. Bei eher kognitiven Arbeiten mit kreativen, konzeptionellen Elementen führt eine aussichtsreiche höhere Belohnung nicht automatisch zu mehr Leistung. Eine ausreichende Anerkennung vorausgesetzt, führen in diesem Fall vor allem drei Faktoren dazu, dass Menschen sich engagieren und über ihre Fähigkeiten hinauswachsen: Eigenständigkeit (autonomy), Beherrschung (mastery) und eine Bestimmung (purpose).

Dies nahmen wir als Grundlage für unser Projekt „Jugend bewältigt Konflikte“, um interessierte Jugendliche so aktiv wie möglich einzubinden. Das Programm des Jugendaustauschs wurde absichtlich weitestgehend offen gehalten, um den Teilnehmer:innen ausreichend Freiheiten zu geben, sich inhaltlich und methodisch einzubringen und mitzubestimmen, wie sie das Thema angehen wollen. Eine Strategie, die im Weiteren auch bei der Bewältigung von Konflikten helfen kann und somit auf verschiedenen Ebenen wirkt. Ausreichendes Vertrauen, wohlwollende Unterstützung, intensive Kommunikation, und die Offenheit, den Prozess an die Bedürfnisse anzupassen, führte bereits in der Vorbereitung zu spannenden Perspektiven.

So war das Programm des Jugendaustauschs gespickt mit Inhalten und Übungen zu Mechanismen im Umgang mit Konflikten, zur adäquaten Ausdrucksweise und zu psychologischen Aspekten, mentaler Gesundheit. Es fanden Rollenspiele statt, mit deren Hilfe politische Konflikte und mögliche Lösungen diskutierte werden. Zusätzlich gab es mit der lokalen Bevölkerung einen Austausch zu deren Erfahrungen mit territorialen Konflikten. In Blogbeiträgen, einem Film und Fotos arbeiteten die Teilnehmer:innen Gründe für Konflikte auf und analysierten verschiedenste Konfliktsituationen. Mit kulturellen Spaziergängen und gemeinsamem Kochen gab es aber selbstverständlich auch konfliktfreie Gruppenaktivitäten, die die Bewältigung von Konflikten zu einem entspannten Austausch abrundeten.

Projektleitung: Tino Rasche

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